KGV Friedenstal e.V. Hannover

Ausgabe September 2022

Der Fachberater informiert:

 

Info: Verbot von Schottergärten oder Schotterbeete im Hausgarten/Kleingarten und Tomatensamen selber züchten.

 

Die Stadt Hannover hat 2 neue Mitarbeiter eingestellt und Leute, die sich Schottergärten angelegt haben, müssen sich auf das Einschreiten der Behörden einstellen. Denn Schottergärten sind seit 2012 in Niedersachsen verboten. Rechtlich gelten sie als versiegelte Fläche.

Die Bauaufsichtsbehörde kann gegen Schottergärten baupolizeilich per Ordungsverfügung einschreiten. Das bedeutet, daß die Stadt verlangen kann, daß der Eigentümer/Pachtmieter die Steinwüste entsorgt und eine ein Rückbau zur Grünfläche anlegt. Wenn er der Aufforderung nicht nachkommt, kann die Stadt das Entfernen des Schottergartens auch zwangsweise durchsetzen und anordnen. Außerdem kann die Behörde ein Bußgeld verhängen.

Wer im Garten statt Rasen und grüne Beete oder an den Blumenrabatten Schotter oder Kiesflächen anlegt, verstößt gegen das öffentliche Baurecht. Die Entsorgung kann recht teuer werden. 

Sie bieten Bienen und anderen Insekten keinen Lebensraum auch Vögel und Igel bieten sie keinen Unterschlupf und Nahrung. Im Sommer erwärmen sich die Steinflächen sehr stark und speichern die Hitze.  Grüne Gärten schaffen ein ausgeglichenes Kleinklima. Büsche und auch Bäume produzieren Sauerstoff und filtern Feinstaub aus der Luft. Pflanzen nehmen die Sonnenwärme auf und tragen durch Verdunstung zur Abkühlung bei. Ihr Schatten verhindert, daß sich der Boden aufheizt. Ein mit Stauden und Gehölzen bepflanzter Boden speichert außerdem Regenwasser. Er trägt damit zur Grundwasserneubildung bei und verringert das Risiko von Überschwemmungen. Und die Gärten sind somit für den Menschen ,mit ihren Pflanzen Lebensraum für Tiere. Auch sind die Schottergärten nicht pflegeleicht. Laub und Pflanzensamen sammeln sich zwischen den Steinen und der Wind weht Erde heran. Wenn die Steinaufschüttung nicht aufwendig sauber gehalten wird, wachsen dort schon bald Gräser und Moose und das ganze kann sehr bald unansehnlich aussehen.

(Teilauszug HP/Hannover 02.August 2022).

 

Wie man kann zum eigenen Pflanzenzüchter werden kann:

Um diese Jahreszeit kann man mit der Vorzuchtzeit für Tomaten beginnen. In früheren Zeiten wurden das Obst & Gemüse auf Bauernhöfen und Gärten vorm Haus angebaut. Das für die Zucht notwendige Saatgut wurde von den Erzeugern selbst gewonnen, oder durch das Tauschen, konnte man seine Saatgutplalette erweitern. Heute kann man in jedem Supermarkt, die verschiedensten Samen kaufen und sie beherrschen den weltweiten Saatgutmarkt. Doch dadurch geht die Pflanzenvielfalt verloren, sagen teilweise Leute, die dieses sehr kritisch sehen und sogar Wissenschaftler. Also sollte man für den Garten seine eigene Saatgutvermehrung in Gang bringen.

Die Samen kann man im Bioladen, auf Tauschbörsen, im Internet, oder in den Kleinanzeigen der Gartenvereine (BZV Hannover-Garten und Familie) erstehen. Vorallen Dingen, geht es mir darum alte Sorten wieder auferstehen zu lassen. Z. b. Alter Heinz, Onkel Gustav und viele andere Sorten. Sie schmecken sehr gut und man kann sich alle Finger danach ablecken.

Wenn du dir zum Beispiel. Tomatensamen aus dem Supermarkt/Discounter Samentüten kaufst, dann sind sie mit F1 gekennzeichnet, man bezeichnet sie auch als Hybridsaatgut. Dieses Saatgut eignet sich nicht für die Weitervermehrung, aus dieser Tomate. Diese Samen kann man nur einmal aussähen, denn sie verlieren eine Generation weiter ihre typische Eigenschaft als Tomate. Form/Farbe und auch der Geschmack kann sich hierbei ändern.

Das wiederum kann dir bei Samenfesten Tomatensorten nicht passieren, denn diese Samen liefern Dir als Gärtner auch im nächsten Jahr die gleichen Früchte. Sie sehen genauso aus, wie die Mutterpflanze und schmecken auch weiterhin sehr gut. Bei den samenfesten Tomatensorten kannst du aus den Früchten jedes Jahr aufs neue, deine eigenen Samen ziehen und musst nie wieder Tomatensamen kaufen. 

 

Wie gesagt, man kann diese so gewonnenen Tomatensamen tauschen, aber sie können und dürfen nicht verkauft werden.

Verkauft dürfen nur solche Sorten, die vom Bundessortennamt zugelassen worden sind.

Man kann die Samen selber vermehren, aber man muss sie vorher ernten. Wer es als Kleingärtner trotzdem macht, macht sich nach dem Saatgutverkehrsgesetz strafbar. Die selbstgewonnenen Samen können also getauscht oder weitergegeben werden, man darf hierbei nur keinen Gewinn (Euro) erzielen. Dann ist man auf der rechtlichen Seite.

Wie soll man die Samenernte durchführen:

Die Tomaten, die am Stock hängen, sollen solange dranbleiben, bis sie rot und ausgereift sind. 

Hierbei soll man nur die besten und schönsten Tomaten für die eigene Vermehrung des Sames verwenden.

Man schneidet mit einem scharfen Messer die Frucht auf und holt die Samen aus der Tomate heraus. Diese an den Samen hängenden gallertartigen  Masse, mit den Fruchtfleischresten, werden in ein Sieb getan und unter fließenden Wasser solange gespült, bis man nur noch die Samen hat. Die Tomatensamen anschließend auf einem Kaffeefilter tun und normal trocknen lassen. Dann den Samen in eine kleine Tüte geben und mit der Sorte beschriften. Haltbarkeit  2 – 3 Jahre.

Das ausbringen von F1 Hybridentomaten hat einen Vor- und auch einen Nachteil: 

Der Vorteil hierbei besteht darin, daß man aus verschiedenen Tomatensorten Kreuzungen mit bestimmten Merkmalen züchten kann, die aus normalen Züchtungen fast nicht erreicht werden können.  

So kann man aus einer Tomatensorte mit großen Früchten, die wenig Aroma haben und nicht schmecken, mit einer Sorte, die vielleicht auch kleiner ist, aber dafür süßer schmecken kreuzen und daraus wird eine Sorte mit intensiven Aroma hervorgebracht. Das sind dann die sogenannten F1 Hybriden, die vorallen Dingen für den gewerblichen Anbau interessant sind, da man diese Tomaten besser auf den Markt bringen kann. 

Man muss aber hierbei bedenken, daß der Geschmack der Tomate auf der Strecke bleibt und das ist der große Nachteil, wenn man dann aus diesen Züchtungen (Supermarkt/Discounter) die F1 Hybriden Samentüten kauft.

Es kann passieren, daß wenn man sich diese F1 Tomaten Samentüten kauft, dann den Samen aus der Tomate entnimmt, um ihn im nächsten Jahr als Samen einzusetzen, das der Geschmack verloren gegangen ist. Die Samen von den gekauften F1 Samen entwickeln sich erst normal. Es passiert erst dann, wenn das Erbgut aus diesen Pflanzen neu ausgesät wird, denn der Samen ist nicht stabil genug ist (also instabil) und das merkt man aus diesem Tomaten Saatgut für das nächste Jahr erst, wenn man ihn für den weiteren Anbau nutzen möchte. Eine Nachzucht aus diesen eigenen Tomaten ist auf keinen Fall empfehlenswert.

Die positiven Eigenschaften der Samenechtheit und auf Grund der Instabilität dieser Samen, geht in der F2 Generation komplett verloren. Die somit gezüchteten Pflanzen können in Form/Farbe und auch Geschmack ganz andere Merkmarle aufweisen (man nennt es auch Großelternpflanze).Hierbei können auch weggezüchtete und unerwünschte Eigenschaften der Urpflanze bei den Nachgezüchteten Tomaten auftreten. Die Erträge dieser F1 nachgezüchteten Samen können bedeutend weniger werden und auch die Keimfähkeit läßt nach. 

Die eigene Züchtung kannst Du mit allen Samenfesten Obst/Gemüsesorten machen. Aus diesen Tomaten kannst du dir in jedem Jahr die eigenen Tomatensamen entnehmen. Und hieraus kommt immer die gleiche Form und derselbe Geschmack und ich muß nicht jedes Jahr neue 

Samen kaufen.

Also lasse ich von allen anderen Samen (F1) die Finger von, es sei denn es sind samenfeste Tomatensorten.

Meine alten  Tomatensorten sind zurzeit Onkel Gustav und Onkel Heinz, wo ich Samen geschenkt bekommen, habe.

Wiegesagt, die Samen entfernen, im Teesieb unter fliesenden Wasser abspülen, trocknen lassen und in ein Gefäß mit Verschluss geben. Und dann kann man die Samen fürs nächste Jahr wieder für Tomaten benutzen.

Auch im Internet, findet man viele alte Sorten.

 

Also viel Spaß dabei.  

 

Bis zum nächsten Mal „Gut Grün“

 

KGV Friedenstal e.V. Hannover

Fachberater                                                                                                                               

Wolfgang Doering