KGV Friedenstal e.V. Hannover

Ausgabe April 2022

Der Fachberater informiert:

 

Wühlmaus (Schermaus)

Die Wühlmaus (Arvicola terrestris), kommt in ganz Europa vor. Die Farbe des Felles der Wühlmaus, kann von braungrau, rotbraun, bis schwarz variieren, sie kann mit Schwanz ca. 15 – 20 cm werden groß werden. Die Wühlmaus bevorzugt feuchte Böden, Gräben, Wiesen, Parks und auch in unseren geliebten Gärten hat sie sich breitgemacht. Auf die Erdoberfläche im Garten kommt die Wühlmaus nur zur Wanderung und Paarung, ganz selten zur Nahrungsaufnahme. So hält die Wühlmaus auch keinen Winterschlaf, sondern schädigt so daher das ganze Jahr über die Pflanzen mit ihren feinen Wurzeln. Nach der Begattung durch das Männchen, bringt das Weibchen von März bis Oktober zwei bis vier Würfe mit je zwei bis fünf Jungen zur Welt (es können in Einzelfällen auch mehr Junge sein). Die Tiere aus dem ersten Wurf, werden noch im selben Jahr geschlechtsreif. In kurzer Zeit kann dadurch ein große Population an Wühlmäuse entstehen. Ein Bau der Wühlmaus, wird in der Regel von einem Tier bewohnt, da das Männchen nur sehr kurze Zeit beim Weibchen bleibt. Auch die jungen Wühlmäuse müssen sich, wenn sie die Geschlechtsreife erreicht haben, dann einen neuen eigenen Bau anlegen. Dies führt zu einer sehr schnellen Ausbreitung des Schädlings. 

 

Schaden:

Wühlmäuse schädigen an den verschiedensten Pflanzenarten durch das Abnagen und Fressen von Wurzeln, Rhizomen, Knollen und Zwiebeln. Auf den Rasenflächen kann durch ihre Wühltätigkeit die ganze Grasnarbe zerstört werden. Die Fehlstellen, in der Grasnarbe des Rasens verunkrauten anschließend sehr schnell, weil Sporen des Unkrauts dort schnell in den Boden eindringen können. Bei Bäumen sind vorwiegend jüngere Pflanzungen gefährdet, z.B. Apfelbäume, sie wachsenden auf schwachen Unterlagen. Die Schäden entstehen vor allem unbemerkt während des Winters. Sie werden erst entdeckt, wenn im Frühjahr, die Bäume bzw. die Sträucher schwach aussehen, oder gar nicht mehr austreiben. Die Pflanzen sitzen dann nicht mehr fest im Erdboden und lassen sich leicht herausziehen und die Hauptwurzel sieht wie angespitzter Pfahl aus.

 

Wie erkenne ich Schäden durch Wühlmäuse:

Erdhaufen:

Die Erdhaufen liegen neben den Gängen und sind im Gegensatz zu denen des Maulwurfs niedriger, in der Form unregelmäßiger, die Erde ist feiner und meist mit Pflanzenresten vermischt. Der Maulwurf schiebt gleichmäßig geformte, hohe Erdhaufen ohne Pflanzenreste. Sein Gang endet mitten unter einem Erdhaufen.

 

Maulwurfsgänge:

Die Gänge der Wühlmaus sind geschlossen; offen sind sie nur wenn Junge im Bau sind. Oberirdische Laufgänge sind nicht vorhanden. Die unterirdischen Gänge verlaufen im Allgemeinen in einer Tiefe von 5 cm, stellenweise bis zu 1 m parallel zur Erdoberfläche. Die Gesamtlänge beträgt durchschnittlich 50 m, in Einzelfällen bis zu 100 m und mehr. Die Eingangslöcher sind stets über 5 cm breit. An den Gangwandungen sind die Wurzeln fein säuberlich abgefressen. Die Wühlmaus legt Vorratskammern an, in denen sie Wurzeln, Zwiebeln, Knollen u.a. lagert. 

 

Abwehr:

Zu den wichtigsten natürlichen Feinden der Wühlmaus gehören die Wieselarten, vor allem aber das Mauswiesel. Aber auch Fuchs, Iltis, Marder und Katze sowie Eulen (insbesondere die Schleiereule) und Greifvögel (z. B. der Mäusebussard) stellen der Wühlmaus nach. Zur Unterstützung der natürlichen Feinde können für den Wiesel Steinhaufen als Unterschlupf angeboten werden.

 

Was hilft effektiv gegen Wühlmäuse?

  1. Knoblauch und saure Buttermilch: Das sind Hausmittel aus Omaszeiten. Die Buttermilch wird vergoren (im warmen stehen lassen) und dann wird sie in die Gänge der Wühlmaus hineingekippt. Sie mögen den Geruch nicht und suchen schnell das Weite. Auch bei Knoblauch und andere starkriechende Pflanzen reagieren sie genauso.
  2. Man kann Wühlmäuse mit Essig vertreiben: Ein anderes Hausmittel, was auch wirken soll ist Essigsäure. Sie wird auf ein Tuch geträufelt und dann in den freigelegten Gang des Nagers ausgelegt. Die Essigsäure sollte man aber auf keinem Fall in großen Mengen auf die Erde, oder ins Loch gegossen werden. In großen Mengen kann die Essigsäure in die Erde einziehen und die Mikrobiologischen Organismen der Erde beschädigen und auch den Nutztieren wie den Regenwürmern großen Schaden zufügen. Der geträufelte Essig auf dem Tuch am Eingang des Wühlmausgangs kann trotzdem zur Abwehr genutzt werden und durch den Geruch zieht die Wühlmaus ab.
  3. Hochprozentiger Alkohol: Eine sehr gute und relative Wirkung zeigt hochprozentiger Alkohol, z.B. (Brennspiritus). Hiervon geben sie in regelmäßigen Abständen ein Schnapsglas voll in jeden Gang, den sie in ihrem Garten entdecken. Die Wühlmäuse suchen dann das Weite.
  4. Ultraschallsonden: Die Wühlmäuse sollen in einigen Fällen tatsächlich vertrieben worden sein, aber in anderen Fällen zeigte der Einsatz kaum eine Wirkung, da die Geräte auch teuer sind. Auch soll hier die Bodenbeschaffenheit eine große Rolle spielen. Lehmige Ackerböden sollen die Ultraschallwellen besser übertragen als ganz normale Sandböden.
  5. Bei Plastikflaschen wird unteren Ende der Flasche, der Boden weggeschnitten und sie wird verkehrt herum in das Loch gestellt und wenn der Wind sich in der Flasche verfängt, erzeugt er ein Pfeifton und der dringt dann in den Gang hinein. Dieses pfeifende Geräusch mögen die Wühlmäuse gar nicht.
  6. Abwehrpflanzen gegen Wühlmäuse: Die Pflanzen die Wühlmäuse aus den Gärten vertreiben, dazu gehören Knoblauch (allium sativum), Kaiserkrone (frittilaria imperialis) und das kreuzblättrige Wolfmilchgewächs (euphorbia platyphyllos).  

Topinambur, Möhren, Sellerie oder Tulpenzwiebeln stehen bei Wühlmäusen besonders hoch im Kurs – deshalb können sie ihnen einfach nicht widerstehen.

Da die Knollen des Topinambur zu den absoluten Lieblingsspeisen von Wühlmäusen zählen, pflanzen einige Hobbygärtner gezielt Topinambur in die äußerste Ecke des Gartens, um die Tiere so von den anderen Gartenpflanzen abzulenken.

 

Welche Pflanzen vertreiben Wühlmäuse?

Die Wühlmäuse lassen sich durch einige Pflanzen aus dem Garten vertreiben. Dazu gehören zum Beispiel die Kaiserkrone die nach Knoblauch riecht oder der Steinklee (melilotus officinalis), eine sehr intensiv duftende Heilpflanze.

Ich habe im letztem Jahr eine Pflanze von meinem Nachtbar geschenkt bekommen, die bekannt ist als Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia Lathyris). Diese Pflanze wird auch als Wühlmaus-Schreck bezeichnet. Dort wo diese Pflanze im Garten wächst und steht, gibt es auch keine Wühlmäuse.

Weitere Möglichkeiten und auch Hausmittel, kann man sich auch noch im Internet suchen und herunterladen.

 

In der Nacht, vom 31.03. - 01.04.2022 hatten wir starken Schneefall und in den Tagen danach Nachtfröste bis – 4° C. Hoffentlich ist in den Gärten bei dem einen oder anderen nicht groß was  kaputtgefroren. Auf meiner großen Regentonne, war sogar eine Eisschicht zu sehen.

Ich habe noch einige Winterimpressionsbilder gemacht. 

 

Bauernregeln zu den Eisheiligen, 11. – 15.05.2022 und was sie bedeuten:

  • Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist.
  • Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz.
  • Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.
  • Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein.
  • Pankrazi, Servazi und Bonifazi, sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie, die Kalte Sophie.
  • Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder.
  • Pflanze nie vor der Kalten Sophie. Mamerz hat ein kaltes Herz.

 

Im Juni kommt ja auch noch die Schafskälte vom 04. – 20.06.2022.

Es wird uns aber trotz allem jetzt nichts weiter übrig bleiben, als dass alles was eventuell kaputtgefroren ist nochmals vorzuziehen, oder neue vorgezogene Pflanzen aus der Gärtnerei oder Baumarkt, soweit wie noch vorhanden neu zukaufen.

 

Bis zum nächsten Mal

Gut Grün

 

KGV Friedenstal e.V. Hannover

Fachberater

Wolfgang Doering